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Lackpflege

Lackpflege

Jede Jahreszeit bringt neue Herausforderungen für die empfindliche Lackhaut Ihres Wagens: Im Winter sind es Schmutz, Matsch und Streusalz, die den Lack angreifen. Im Frühjahr sorgt verstärkter Pollenflug für eine unerwünschte Beschichtung. Der Sommer sorgt für festsitzende Insekten und Baumharz und im Herbst ärgern sich viele Autofahrer über Dellen und Kratzer durch herunterfallende Zweige, Kastanien oder durch Hagel und vermehrte Vogelkotverschmutzungen aus den bereits entlaubten Bäumen.

Generell empfiehlt es sich, das Auto regelmäßig – bei besonders schlechtem Wetter – jede Woche in der Waschanlage reinigen zu lassen. So beugen Sie dem Festsetzen von Verunreinigungen vor. Für besonders hartnäckige Verschmutzungen durch Teer, Baumharz und Insekten gibt es im Fachhandel spezielle Reinigungsprodukte. Insbesondere Vogelkot oder auch Insektenreste können den Lack nachhaltig angreifen. Deshalb lohnt es sich, schnell zu handeln. Eine sorgfältige Lackpflege steigert den Tiefenglanz des Lacks und führt in der Regel sogar zu besseren Verkaufswerten. Ihr Karosserie-Fachbetrieb berät Sie gern. Einen geeigneten Karosserie-Fachbetrieb finden Sie über den Werkstattfinder auf der Startseite.

Vorbeugen gegen Verschmutzungen

Die regelmäßige Lackversiegelung mit Heißwachs oder Hartwachs-Pflegemitteln, wie sie in einigen Waschanlagen und natürlich auch in den ZKF-Fachbetrieben angeboten werden, dient der Vorbeugung gegenüber erneuter Verschmutzung. Der Lack wird dabei mit einem dünnen Schutzfilm aus Spezialwachs überzogen. Wasser fließt schneller ab und das Festsetzen von Schmutz wird weitgehend verhindert. Bitte lassen Sie jedoch niemals einen verschmutzten Wagen versiegeln, denn damit würde auch der Schmutz konserviert.

Den Hinweis auf eine notwendige Versiegelung gibt das Ablaufverhalten von Wasser:

Bilden sich bei Regen hohe und kleine Wassertropfen, ist der Lackschutz noch gut.

Bilden sich nur flache Wasserlachen, ist kein Lackschutz mehr vorhanden und Sie sollten den Lack konservieren lassen.

Lackpflege durch Politur

Selbst verwitterte und schlecht gepflegte, stumpfe Lacke werden mit einer fachmännischen Politur wieder zu neuem Glanz erweckt. Polieren heißt genau genommen: Schleifen und glätten. Beim Polieren werden Lackpigmente verrieben und matte Stellen abgetragen. Dabei entsteht erneut eine einheitliche Oberfläche, der Glanz kehrt zurück und selbst kleine Kratzer können beim Polieren entfernt werden.

Handpolitur oder Maschinenpolitur?

Die Entscheidung hängt vom Zustand des Lacks ab. Zur regelmäßigen Politur bei einem gut gepflegten Wagen ist eine Handpolitur, die Sie auch selbst durchführen können, meist ausreichend. Bei sehr stumpfen oder verkratzten Lackoberflächen ist eine Maschinenpolitur meist unvermeidlich. Diese sollten Sie in einem Fachbetrieb durchführen lassen, da man bei unsachgemäßer Handhabung der Poliermaschine Lack und Fahrzeug sehr leicht beschädigen kann.

Für die Handpolitur wird ein Poliermittel, das hauptsächlich aus Schleifmitteln besteht, verwendet. Zu dieser Gruppe von Polituren gehört auch die Schleifpaste, mit der man punktuell eingesetzt auch Schrammen auspolieren kann. Die meisten Mittel zur Handpolitur enthalten zusätzlich bereits Wachse oder Öle zur Lackkonservierung. Diese Mittel bieten eine polierende und gleichzeitig eine glanzerzeugende konservierende Wirkung und sind deshalb zur Zeit- und Arbeitsersparnis oft ausreichend und sinnvoll.

So führen Sie die Handpolitur richtig durch:

Der Autolack wird mit kreisenden Bewegungen mit Politur zunächst auf- und dann wieder abgerieben. Für die Lackpolitur eignen sich ganz besonders fusselfreie Frotteetücher (zum Beispiel alte Handtücher oder Waschlappen, die bereits mehrmals durch die Waschmaschine gegangen sind), weil sie eine ideale raue Oberfläche bieten. Achten Sie bitte darauf, keinen zu harten Lappen oder Polierschwamm zu verwenden und nicht zu stark aufzudrücken, denn damit würde der Lack sehr stark abgerieben und vielleicht sogar beschädigt.

Entscheidend für die Qualität einer Handpolitur ist der leichte und gleichmäßige Druck, mit dem die Politur verarbeitet wird, da sonst – insbesondere bei dunklem Lack – ein unbefriedigendes und scheckiges Ergebnis zu erwarten ist.

Der Poliervorgang kann mehrfach wiederholt werden, um ein perfektes und gleichmäßiges Ergebnis zu erzeugen.

So wird die Politur mit einer Maschine durchgeführt:

Mit einer fachgerechten Maschinenpolitur wird auch stark angegriffener Lack wieder hochglänzend und erhält seine ursprüngliche Farbtiefe zurück. Aufgrund der hohen Maschinendrehzahl kann man jedoch bei unsachgemäßer Handhabung sehr schnell teure Schäden am Lack erzeugen. Sie sollten eine Maschinenpolitur deshalb immer in einem dafür geeigneten Fachbetrieb durchführen lassen.

Besonders an Ecken, Kanten, Sicken und Rundungen – also überall dort, wo der Polierschwamm nicht voll aufliegt und die Poliermaschine ihre volle Kraft auf wenige Quadratzentimeter ausübt – ist äußerste Vorsicht geboten. Polieren Sie diese kritischen Lackbereiche mit minimalem Andruck und gleiten mit dem Poliergerät leicht über diese Zonen hinweg.

Der Materialmix aus Stahlblech, Aluminium, hochfesten Stählen und Kunststoff führt bei modernen Fahrzeugen zu besonderen Schwierigkeiten beim Polieren: Bei der Arbeit auf lackiertem Stahlblech kann die Reibungswärme der Maschine bzw. der Politur gut abfließen, da Stahl ein guter Wärmeleiter ist. Polieren Sie hingegen mit gleichem Druck und gleicher Dauer lackierte Kunststoffteile, wird der Lack sofort heiß und würde schon nach kurzer Zeit Blasen schlagen. Beim Polieren von lackierten Kunststoffteilen ist also besondere Vorsicht geboten, damit der Lack nicht verbrennt. Legen Sie Pausen ein und befeuchten Sie zusätzlich die in Arbeit befindliche Fläche zum Beispiel mit einer Sprühflasche, um den Lack mit Wasser zu kühlen. Am Übergang von Stahlblechteilen zu Kunststoffteilen ist besondere Vorsicht geboten, damit es nicht durch unterschiedliche Erhitzung zu Abplatzungen kommt.

Führen Sie die Poliermaschine unter gleichmäßigem Druck im so genannten Kreuzgang über den Lack. Halten Sie beim Polieren den Polierschwamm feucht und geben Sie nach Bedarf Politur auf den Schwamm. Mit der Maschine schwer zugängliche Stellen polieren Sie mit der Hand. Verwenden Sie niedrige Drehzahlen bei der Maschinenpolitur, um den Lack nicht zu beschädigen. Bei der Auswahl des Schleifmittels achten Sie darauf, dass die Politur als maschinentauglich gekennzeichnet ist, denn grobkörnige Politur kann zu erheblichen Schäden am Lack führen.

Fachmännische Lackversiegelung

Im Anschluss an die Politur kann sofort die Lackversiegelung aufgetragen werden. Befolgen Sie dabei die Gebrauchsanweisung auf den Gebinden des Herstellers. Im Allgemeinen hat sich folgende Vorgehensweise bewährt:

Achten Sie auf eine ausreichende Außentemperatur. Die Versiegelung wird bei Raumtemperatur auf ein Frotteetuch gegeben und mit leichtem Druck in kreisenden Bewegungen auf die Lackoberfläche aufgetragen. Reste der Polierpaste werden dabei in einem Arbeitsgang mit abgerieben.

Canaubawachs sollte angewärmt werden und die Temperatur der Fahrzeugkarosserie sollte 20 Grad nicht unterschreiten. Das Wachs ist zäh und lässt sich bei tieferen Temperaturen kaum gleichmäßig verarbeiten.

Beim Versiegeln mit Sprühwachs wird die Versiegelung direkt auf den Lack aufgesprüht und mit einem Frottee- oder Mikrofasertuch abgerieben. Die Verwendung von Sprühprodukten spart Zeit und führt in der Regel ebenfalls zu guten Ergebnissen.

Beseitigung von Dellen und kleinen Schäden am Lack

Eine besonders ärgerliche Folge sind Dellen, verursacht durch Hagel oder aus Bäumen gefallene Kastanien und kleine Äste. Doch die Beseitigung ist dank moderner Verfahren längst nicht mehr so kostspielig, wie sie es früher einmal war. Lassen Sie sich von Ihrem Karosserie- und Lackierfachbetrieb einen Kostenvoranschlag machen. Sie werden überrascht sein, wie günstig die Reparatur in den meisten Fällen ist.

Natürlich findet man im Internet auch viele Anleitungen zum Selbermachen. Hier reichen die Tipps von der Verwendung einer Absaugpumpe zum Herausziehen der Dellen bis zum vorsichtigen Arbeiten mit einem Hammer. Aber Vorsicht: Aus einer kleiner Delle wird bei unsachgemäßer Arbeit schnell ein großer Schaden. Bei den dünnen Blechschichten und vielfältigem Einsatz von Verbundmaterialien in modernen Autos ist es stets ratsamer, einen Fachmann zu beauftragen, als die eigenen Fähigkeiten auszuprobieren.

Darüber hinaus wird die Beseitigung von Hagelschäden in der Regel durch Ihre Kaskoversicherung übernommen, so dass Ihnen durch die Kapriolen im Herbst meist kein finanzieller Schaden entsteht. Unangenehm kann aber die Prämienrückstufung Ihrer Kaskoversicherung werden.

Die Reparatur kleiner Kratzer ist bei entsprechenden handwerklichen Fähigkeiten in Eigenarbeit mit einem Lackstift ebenfalls möglich. Schwierig gestaltet sich hier meist die Auswahl des richtigen Farbtons, da gerade bei älteren Fahrzeugen die Lackfarbe nicht mehr hundertprozentig der ursprünglich vom Hersteller angegebenen Definition entspricht. Generell lohnt es sich auch bei Kratzern im Lack, auf die Fähigkeiten eines Meisterbetriebs zu setzen, um den ursprünglich kleinen Schaden nicht durch unsachgemäße Behandlung versehentlich zu vergrößern.